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Stiftung Warentest warnt vor dubiosen Honorarberater-Verband

 

 

(Aktualisierung am 10.01.2025, siehe Beitrag) Das Verbraucherschutz-Magazin Finanztest der Stiftung Warentest warnt vor einem "dubiosen Verband für Honorarberater" und setzt gleich einen weiteren Verband auf seine Warnliste der Institution. Es handelt sich dabei um den "Bundesverband unabhängiger Honorarberater gemeinütziger e.V.", dessen Mitgründer Christian Hagemann der Geschäftsführer der Deutschen Honorarberatung GmbH in Düsseldorf ist. Gleichzeitig warnt Finanztest vor einem weiteren von Hagemann mitbegründeten "Verbraucherschutz Bundesverband gemeinnütziger e.V.", bei dem wiederum der Bundesverband werbewirksam Mitglied sei. 


Aktualisierung am 10.01.2025

Der Bundesverband unabhängiger Honorarberater gemeinnütziger e.V. ist nicht mehr auf der Warnliste von Finanztest verzeichnet. Dennoch wird er im Zusammenhang mit dem Verbraucherschutz Bundesverband gemeinnütziger e.V. in der Warnliste der Stiftung Warentest (Finanztest) erwähnt. Der Verbraucherschutz Bundesverband gemeinnütziger e.V. bleibt auf der Warnliste.


Der Bundesverband unabhängiger Honorarberater gemeinnütziger e.V. vermittle Verbraucher*innen auffällig häufig an ein einziges Unternehmen "Deutsche Honorarberatung GmbH", hinter diesem der Serienverbandsgründer Christian Hagemann steckt. Darüber berichtete zuletzt auch die Wirtschaftswoche unter der Überschrift "Der Kundenfänger". (Abruf am 02.01.2025)

Praktisch: Das Unternehmen wurde durch den von Hagemann gegründeten Verband als "Zertifizierter Honorarberater" befördert. Das Siegel besitzt keinerlei öffentlich-rechtliche Anerkennung und ist für Verbraucher*innen mehr oder minder wertlos. Es suggeriert dabei aber offenbar einen offiziellen Charakter, den sich einige Berater/-innen mangels eigener Reputation und Bekanntheit zu eigen machen möchten. Zwischenzeitlich haben sich allerdings auch Berater/-innen vom Verband getrennt. 

Der Begriff "Zertifizierter Honorarberater" ist irreführend. Er verwendet keine erklärende Ergänzung, wer die Zertifizierung vergibt und erweckt damit den Eindruck einer offiziellen Befähigung. Das ist aber gerade nicht der Fall. Es gibt nur registrierte bzw. zugelassene Honorar-Finanzanlageberater/-innen bzw. Honorar-Anlageberater/-innen sowie Versicherungsberater/-innen, jedoch keine behördlich "zertifizierte Honorarberater/-innen". Diese sind in den jeweiligen öffentlichen Registern bei den IHKen bzw. der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eingetragen und für jeden öffentlich zugänglich.

Der Begriff Honorarberater/-in hingegen ist gesetzlich nicht geschützt, wie ein höchstrichterliches Urteil des OLG Naumburg gegen den Bundesverband unabhängiger Honorarberater vom Juli 2022 bestätigt. In diesem Urteil unterlag Christian Hagemanns Bundesverband unabhängiger Honorarberater e.V.

Wir, der Verbund Deutscher Honorarberater, fordern schon lange von der Politik eine grundlegende Änderung der Regularien. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag "Unter Honorarberatung versteht jeder etwas anderes"

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geschrieben von Dieter Rauch

Dieter Rauch ist Gründer und Geschäftsführer des VDH. Seit 34 Jahren ist er in der Finanzbranche tätig. Seit 1992 hat er sich der Honorarberatung verschrieben. Er besitzt verschiedene Qualifikationen u.a. zum Finanzwirt (bbw), Fachwirt für Finanzberatung, Masterconsultant in Finance (MFC) sowie zum Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK). Zusätzliche Ausbildungen (Certified Fee Based Financial Advisor) hat er an der Steinbeis Hochschule in Berlin erfolgreich abgeschlossen. Seit 2017 ist er Zertifizierter Berater für Indexprodukte (IFH). Im Zeitraum 1992 bis 2000 hat er erfolgreich einen Honorarberater-Betrieb mit über 1.000 Mandanten aufgebaut. Im Jahr 2000 gründete er den Verbund Deutscher Honorarberater in Frankfurt und baute sowohl Produkte im Versicherungswesen, als auch die erste Fondsplattform für Honorarberater auf. Rauch gilt als Pionier für Honorarberatung in Deutschland.

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