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Die 4 Prinzipien erfolgreicher Vermögensanlage

Möglichkeiten für die Vermögensanlage gibt es genug. Bei der Auswahl sollten sich Investoren aber nicht von Verlockungen leiten lassen, sondern auf bewährte Prinzipien zurückgreifen: Ziele, Balance, Kosten und Disziplin.

„Warum wollen Sie denn die Nadel im Heuhaufen suchen? Kaufen Sie doch einfach den Heuhaufen!“, ist einer der vielen einprägsamen Sätze, des im Januar 2019 verstorbenen John Bogle, Gründer von Vanguard, der 1976 den ersten Index Fonds für Privatanleger auflegte.

Was zählt ist, was Anleger kontrollieren können

Bogles vielleicht größtes Vermächtnis ist seine Anlagephilosophie, – Balance, Diversifikation, ein langfristiger Anlagehorizont und Kosteneffizienz, die auf der ganzen Welt unzählige Anhänger gefunden hat.

Wir glauben, dass Anleger ihre Erfolgschancen erhöhen können. Dazu müssen sie sich aber auf die Faktoren konzentrieren, die sie auch kontrollieren können. Märkte, Wirtschaft, Anlagetrends, Manager-Ratings, Performance – die Vermögensanlage ist voller Verlockungen, denen viele Anleger ihre Aufmerksamkeit widmen. Das aus unserer Sicht wirklich Wichtige gerät dabei schnell außer Acht: bewährte Grundsätze erfolgreicher Vermögensanlage.

Die folgenden vier Grundsätze beruhen auf einer einfachen Idee: Anleger erhöhen ihre Erfolgschancen, wenn sie sich auf die Faktoren konzentrieren, die sie auch kontrollieren können.

 

1. Klare und realistische Ziele setzen

Anleger sollten sich zunächst messbare und realistische Ziele setzen und einen Plan entwickeln, um diese Ziele zu erreichen. Wer nicht plant, plant den Misserfolg. In der folgenden Tabelle erläutern wir Punkte, die für die Entwicklung eines Plans wichtig sein können:

Anlageziel

Wie viel muss ich für mein Ziel ansparen (Beispiel: Altersvorsorge)?

Anlagehorizont

Bis wann will ich meine Ziele erreichen?

Risikoprofil

Wie viel Risiko kann ich eingehen?

Sparquote

Wie viel kann ich zu Beginn anlegen? Wie viel kann ich anschließend regelmäßig zur Seite legen?

Vermögensaufteilung

Mit welchen Anlageinstrumenten (Aktien, Anleihen usw.) kann ich mein Ziel erreichen? Professionelle Anleger nennen dies „Asset Allokation“.

Kontrolle

Wie kann ich mein Portfolio kontrollieren und anpassen, damit ich nicht zu weit von meiner Asset Allokation abweiche?

 

2. Das Anlagevermögen auf breit diversifizierte Fonds verteilen

Jeder hat schon mal gehört: ohne Risiko keine Rendite. Diese Regel gilt in der Vermögens-anlage genau wie in allen anderen Bereichen des Lebens. Wir haben keine Kontrolle über die Märkte. Wer jedoch die Muster in der langfristigen Wertentwicklung von Aktien und Anleihen versteht, kann die Risiken in seinem Portfolio besser steuern und die richtige Mischung aus Aktien und Anleihen finden, die seinem Risikoprofil entspricht. In den vergangenen zwanzig Jahren haben Aktien langfristig höhere Renditen abgeworfen als Anleihen, ihre kurzfristigen Wertschwankungen waren jedoch ebenfalls deutlicher. Welche Mischung aus Aktien und Anleihen ist die richtige? Das hängt davon ab, wie viel Risiko Anleger für eine angestrebte Rendite zu tragen bereit sind. Diese Risikotoleranz richtet sich wiederum nach den Zielen und dem Anlagehorizont. Jeder Anleger muss für sich die Frage beantworten: Wie viel Risiko kann ich eingehen und nachts trotzdem ruhig schlafen?

 

3. Kosten minimieren

Anleger haben keine Kontrolle über die Märkte, aber sie können ihre Kosten und ihre Steuerlast reduzieren. Jeder Euro an Kosten und Gebühren reduziert direkt ihr Renditepotenzial. Diese Regel gilt für jede beliebige Anlagestrategie, denn je weniger sie für einen Fonds bezahlen, desto mehr bleibt ihnen von ihrer Rendite. Außerdem fallen Gebühren stets unabhängig von der Wertentwicklung des Fonds an.

 

4. Langfristig planen, das Ziel nicht aus den Augen verlieren

Asset Allokation ist ein Grundbaustein jeder Anlagestrategie. Funktionieren kann sie jedoch nur, wenn Anleger sich langfristig und unabhängig von Marktzyklen an diese Vermögensaufteilung halten. Vermögensanlage kann Emotionen hervorrufen, die selbst professionelle Anleger von ihren Plänen abbringen. Einige neigen zu impulsiven Entscheidungen, andere können, gelähmt vor Angst, ihre Strategie nicht mehr umsetzen oder die nötigen Anpassungen an ihrem Portfolio vornehmen. Anleger verfallen häufig auch der Renditejagd und orientieren sich an der aktuellen Kursentwicklung, um so „Gewinner“ zu kaufen und „Verlierer“ zu verkaufen.

Rebalanacing kann vor der Renditejagd schützen! Anleger können dieses Verhalten vermeiden, indem sie eine Asset Allokation festlegen und daran festhalten. Wer sein Portfolio regelmäßig auf die ursprüngliche Asset Allokation zurücksetzt, anstatt Renditen hinterherzujagen, bleibt auf Kurs: Die Zusammensetzung des Portfolios steht dann im Einklang mit den einmal festgelegten Anlagezielen und der eigenen Risikotoleranz.

 

Quelle: Vanguard Asset Management

 

geschrieben von VDH Redaktion

Der Verbund Deutscher Honorarberater (VDH) ist Pionier für die unabhängige und provisionsfreie Finanzberatung in Deutschland. Er hat die Honorarberatung in den letzten 22 Jahren maßgeblich etabliert.

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