Honorarberater-Magazin

EU-Provisionsverbot: Die Grenzen der Unabhängigkeit - Versicherungsmakler in der Debatte

Geschrieben von Dieter Rauch | 15.06.2023 18:43:52

Ein Artikel in der Wirtschaftswoche beschäftigt sich mit der aktuellen Debatte um ein Provisionsverbot für Finanz- und Versicherungsberatung in der EU. Der Autor Nikolas Hoyer betont, dass Kunden aus dieser Diskussion lernen können: Eine Beratung auf Provisionsbasis, auch bei Versicherungsmaklern, ist nicht unabhängig. Ursprünglich war geplant, dass das Provisionsverbot nur für unabhängige Beratung gelten sollte. Allerdings wird nun deutlich, dass weder Versicherungsvertreter noch Versicherungsmakler als unabhängig betrachtet werden können. Michael Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), betont, dass wahre Unabhängigkeit nur bei Versicherungsberatern gegeben ist, die auf Honorarbasis arbeiten.

Der Artikel hebt hervor, dass Versicherungsmakler bisher oft betont haben, unabhängig zu beraten, da sie nicht an bestimmte Versicherer gebunden sind und aus einer breiten Palette von Angeboten wählen können. Jedoch wird deutlich gemacht, dass diese Unabhängigkeit aus Kundensicht begrenzt ist. Makler erhalten in der Regel Provisionen vom Produktanbieter, was zu einem Interessenkonflikt führen kann. Makler haben einen Anreiz, Versicherungen zu empfehlen, die ihnen die höchste Provision einbringen, was jedoch nicht unbedingt im besten Interesse des Kunden liegt.

Dieter Rauch, Geschäftsführer des Verbunds Deutscher Honorarberater (VDH), fordert in diesem Zusammenhang, dass der Gesetzgeber endlich die Hürden für einen Statuswechsel von Versicherungsmaklern zum Versicherungsberater beseitigt. Er betont die Notwendigkeit, dem Kunden eine echte unabhängige Beratung zu bieten.