Honorarberater-Magazin

Bundesverband unabhängiger Honorarberater e.V. erneut auf Warnliste von Stiftung Warentest „Finanztest“

Geschrieben von Dieter Rauch | 16.04.25 13:38

Die Stiftung Warentest warnt erneut vor dem Bundesverband unabhängiger Honorarberater e.V. – wegen Intransparenz und möglicher Interessenkonflikte. Bereits 2022 fiel der Verband durch ähnliche Kritik auf.

Im April 2025 wurde der Verein erneut auf die Warnliste Geldanlage der Stiftung Warentest gesetzt. In der Begründung verweist „Finanztest“ auf fortbestehende strukturelle Unklarheiten und auf eine enge personelle Verflechtung zwischen dem Verband und einem kommerziellen Finanzdienstleister – der Deutschen Honorarberatung GmbH. Deren Geschäftsführer, Christian Hagemann, ist gleichzeitig Mitgründer und aktiver Repräsentant des als gemeinnützig auftretenden Verbandes.

„Verbraucheranfragen landen auffällig oft bei einem Unternehmen, das eng mit dem Verband verknüpft ist – ohne Hinweis auf diese Verbindung.“
— Stiftung Warentest (Finanztest 04/2025)

Verbraucherschützer kritisieren fehlende Trennung

Laut Stiftung Warentest vermittelt der Verband regelmäßig Verbraucher weiter – jedoch fast ausschließlich an ein kommerzielles Unternehmen aus dem eigenen Netzwerk. Diese Praxis wird auf den Webseiten nicht transparent gemacht. Für eine Organisation, die sich „unabhängig“ nennt, ist dies besonders problematisch.

Auch die enge Verbindung zum Verbraucherschutz Bundesverband gemeinnütziger e.V., der ebenfalls unter maßgeblicher Mitwirkung Hagemanns gegründet wurde, wirft Fragen auf. Statt echter Unabhängigkeit entsteht der Eindruck eines intransparenten Netzwerks mit wirtschaftlichem Eigeninteresse.

Irreführende Verbandsbezeichnung

Der Name „Bundesverband“ suggeriert eine breite Repräsentanz in der Branche. Doch laut Warentest gibt es keine öffentlich zugänglichen Mitgliederlisten oder nachvollziehbare Strukturen. Auch auf journalistische Nachfrage wurde keine Auskunft erteilt.

Warum diese Warnung wichtig ist

Die echte Honorarberatung steht für Unabhängigkeit, Transparenz und den Verzicht auf versteckte Provisionen. Wenn Verbände auftreten, die diese Werte nur nach außen transportieren, jedoch in der Praxis durch ihre Intransparenz genau das Gegenteil leben, schadet das dem Ansehen der gesamten Beratungsform.

Fazit

Die neuerliche Warnung von Stiftung Warentest zeigt:
Vertrauen ist das höchste Gut in der Finanzberatung – und es beginnt mit Klarheit. Wer von echter Honorarberatung spricht, muss Interessenkonflikte offenlegen – oder sie konsequent vermeiden.

Quellenabruf am 16.04.2025 unter https://www.test.de/Honorarberatung-Verband-steht-wieder-auf-unserer-Warnliste-6210377-0/